Produktionen/Productions

Die Fremde

Oper nach dem Mythos Medea von Johanna Doderer (WELTURAUFFÜHRUNG)
Auftragswerk der MUSIKWERKSTATT WIEN
September 2001, MUSEUMSQUARTIER, Halle G

Musikalische Leitung: HUW RHYS JAMES
Regie, Bühne, Licht: JOHN LLOYD DAVIES
Kostüme: BARBARA HÖLBLING
Bewegung: JOHANNA KIENZL

Medea: EVA STEINSKY
Jason: MARK BEUDERT
Amme: GABRIELE UHER
Kreon: KONRAD HUBER
Hofmeister: STEVEN GALLOP
Vokalensemble: PETRA HALPER, NINA MARIA PLANGG, MAREN ENGELHARDT, ANNA PESCHES, CLAUDIA MARIA HAID
Orchester: ENSEMBLE MUSIKWERKSTATT WIEN

Leitgeb und Steinsky. Foto: Brigitte Irsa.Steinsky und Ensemble. Foto: Brigitte Irsa.Huber und Steinsky. Foto: Brigitte Irsa.
V.l.n.r.: Leitgeb und Steinsky, Steinsky und Ensemble, Huber und Steinsky. Fotos: Brigitte Irsa.

ÜBER "DIE FREMDE"
Es ist eine Geschichte von Liebe, Hass, Verrat und Tod, von Leid und Ohnmacht. Es ist die Geschichte einer Frau, die eine Fremde ist, vielleicht ist ihr Name Medea. Medea, DIE FREMDE kommt aus der FREMDE(aus Kolchis dem Barbarenland)und mit der Zerstörung ihrer eigenen Herkunft wird sie selbst zur FREMDEN. DIE FREMDE beschäftigt sich mit Ausgrenzung und Isolation als Folgen von Verweigerung und Verrat der eigenen Identität. Der Stoff lebt von der Spaltung die in DER FREMDEN passiert:
•Einerseits dem Willen zur Anpassung und Verachtung der eigenen Herkunft
•Andererseits der Verachtung der fremdem Kultur
Sie wird durch ihr fremdes und eigenständiges Verhalten aus ihrem sozialen Umfeld verstoßen. Der langsam aus dieser isolierten und verstoßenen Person herausbrechende Wahnsinn zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk und entpuppt sich schließlich als ein grauenhafter Gedanke, als Wahn, die eigenen Kinder zu töten.
Die Oper beschäftigt sich mit den Fragen: Wo oder wer ist DIE FREMDE? Aus einem pulsierenden Klanggeflecht (getragen von Chor, SängerInnen und Orchester) werden diese Fragen nicht beantwortet, sondern erneut und erneut in Frage gestellt. Das knappe motivische Material verdichtet sich zu einem farbenreichen Klangteppich, welcher pulsierend durch verschieden Zeitebenen in sich zusammenwächst. Formstrukturen bilden sich durch Dynamik und verschieden Tempi.

KRITIKEN
Mit viel Beifall quittierte das Publikum die Uraufführung von Johanna Doderers Medea-Oper "Die Fremde" nach Euripides. Unter der Leitung von Huw Rhys James entledigte sich die Musikwerkstatt Wien ihrer vor allem rhythmisch sehr heiklen Aufgaben nicht nur vital, sondern mit so viel Präzision, dass die von der Komponistin zur Charakterisierung von Beziehungen und Situationen eingesetzten metrischen Überlagerungen nicht nur hörbar werden, sondern auch dramatische Effizienz erhalten.
Peter Vujica, DER STANDARD

Doderers Musik kündet von einer latenten Tragik, einer inneren Nervosität. Geschickt arbeitet die Komponistin eine harte Rhythmik heraus, die Dirigent Huw Rhys James und die ambitionierte Musikwerkstatt souverän zur Geltung bringen.
Peter Jarolin, KURIER

Johanna Doderer ist keine Theoretikerin, sondern eine Vollblutmusikerin. Ihre Musik, die erst am Ende, wenn der unfassbare Mord Gestalt gewinnt, in die Atonalität gleitet, ist von starker rhythmischer Gedrängtheit, von dramatischer Spannung, von hoher Ausdruckskraft – die Instrumente selbst scheinen stellenweise mit der Heldin mitzuklagen und mitzuweinen, und das Ensemble Musikwerkstatt Wien, geleitet von Chef Huw Rhys James, hat hier eine große Herausforderung gemeistert. Das Publikum feierte die junge Komponistin nachdrücklich.
Renate Wagner, VORARLBERGER NACHRICHTEN

INFO! www.doderer.at -»

MUSIKWERKSTATT WIEN, KONZERT- & OPERNPRODUKTIONEN
Mag. Anna-Maria Birnbauer & Huw Rhys James, Speisingerstrasse 149/1, A-1230 Wien
Tel.: +43 676 5223668, Fax: +43 1 8891996, E-mail:

Besucher seit Juni 2000 • Scanner • tableless & frameless css-webdesign made by akw-studio-wien